Brainstorming

Technik „Brain-Storming“
Die Frage an sich stellt „das fragwürdigste Mittel“ des Lehrers dar.
(Hilbert Meyer, Unterrichtsmethoden II, S. 205)

– Wenn der Lehrer fragt, so ist es der Lehrer und nicht der Schüler,der das Problem aufstellt.

– Der Antrieb zur Denkarbeit geht bei der Frage vom Lehrer und nicht vom Schüler aus.

– Die Frage zwingt den Schüler in eine bestimmte Denkrichtung und nimmt ihm so die Freiheit der geistigen Bewegung.

– Die Frage ist nach einer bekannten, allerdings nicht eben erfreulichen Begriffsbestimmung ein unvollständiges Urteil mit der Forderung, das absichtlich noch unbestimmt Gelassene zu bestimmen. (…)

– Die Frage ist ein zu starker Denkreiz, der gegen die Denkreize, die in dem Unterrichtsstoff selbst liegen, leicht abstumpft.

– Die Frage des Lehrers erstickt den Fragetrieb des Schülers, einen der wertvollsten Triebe des jugendlichen Intellekts, und schädigt so eine der wertvollsten lebendigen Kräfte des Geistes.

– Die Frageform ist eine künstliche Form der Erregung geistiger Energie; eine Schulform, die das Leben so gut wie gar nicht kennt.

Was in der Erwachsenenbildung (und vor allem in der Managerschulung) große Zustimmung findet, steht im alltäglichen Unterricht oft noch etwas hinten an:

Der Lehrende arbeitet im Hintergrund als Moderator und Berater, welcher durch Impulse lenkt und verstärkt. Die Lerngruppe steht im Vordergrund und ist das eigentlich arbeitende Element.

Hierfür gibt es einige bestimmte Methoden aus der Metaplanarbeit:

– die Schüler tragen all ihre Empfindungen, Assoziationen bzw. ihr Fachwissen zusammen, d.h. die Ergebnisse werden lediglich verbal formuliert, „im Kopf behalten“ und (zunächst) nicht fixiert bzw. dann fixiert, wenn es von wichtiger Bedeutung ist (etwa an der Tafel durch den Lehrer; manche Schüler trauen sich das Anschreiben nicht und wirken dann in dieser Phase nicht mit).

– die Schüler erhalten verschiedene Kärtchen, welche sie beschriften.

– die Ergebnisse werden vorgelesen und an der Tafel angebracht und anschließend ausgewertet. Hiernach bietet es sich an, zu „clustern“, d.h. die Ergebnisse in bestimmten Gruppen zusammenzufassen. Dieses Clustern sollte auch in der Gruppe vollzogen werden. Ein Lehrer der mit dem Satz: „Ich ordne das mal …“ in die Clustertechnik einführen will, suggeriert seinen Schülern Unmündigkeit.

– auf einem vorbereiteten Plakat wird das für die Schüler Wesentliche (alles stehen um das Plakat herum und schreiben auf) niedergeschrieben, das Gesamtergebnis wird gut sichtbar angebracht und ausgewertet. Der Vorteil der schriftlichen Fixierung liegt darin, dass sich (meist) allen Anwesenden – auch die Stillen, die sonst nicht so aktiv mitarbeiten – die Chance anbietet, sich einzubringen. Rechtschreibkorrekturen hemmen den Fluss und sollten erst (wenn überhaupt) am Ende angebracht werden.

– bei der „Zuruftechnik“ übernimmt der Moderator die Rolle des „Fixierers“; die Schüler rufen zu, der Lehrer schreibt entweder auf bzw. heftet an. Diese Zurufe dürfen zunächst nicht bewertet bzw. diskutiert werden, wodurch verhindert werden soll, dass sich manche Teilnehmer nicht mehr trauen, aktiv mitzuarbeiten. Die Auswertung kann über das „Clustern“ oder eine „Prioritätenliste“ geschehen. Der Vorteil dieser Methode liegt darin, dass der Denk- und Entwicklungsprozess lebendiger werden kann. Der Nachteil liegt auf der Hand: in ungeübten Klassen kann es hier sehr laut werden.

– bei der Besprechung der Ergebnisse kann die Methode des „Bewerten“ angewandt werden, in welcher alle Teilnehmer die für sie wichtigen Aspekte mit einer gewissen Punktzahl (etwa fünf zur Verfügung stehende Punkte) bewerten, wobei die Anzahl der gegebenen Punkte jedem frei steht (etwa einem Aspekt einen, einem anderen drei oder gar nur einem Aspekt fünf Punkte).

Diese Methoden sind nicht immer bzw. zwingend anzuwenden; sie haben sich vielmehr in „gewissen“ Musikstunden bewährt.