Was läuft schief?
Was läuft schief?
Fragte sich Sebastian Dorok – bestimmt provokant, aber meines Erachtens völlig auf dem Punkt – in diesem Artikel.
Und die Fragen, die er stellt, stellt er an uns alle in irgendeiner Weise und losgelöst von der Schulform:
Was läuft schief in unserem Musikunterricht, wenn landesweit Kolleginnen und Kollegen ihren Schülerinnen und Schülern davon abraten, Musik als schriftliches Fach ins Abitur zu wählen, weil die Vorgaben für die schriftliche Abiturprüfung „zu anspruchsvoll“ und „von normalen Schülern sowieso nicht zu leisten“ sind?
geht zwar eindeutig in die Richtung Gymnasium, während dieser Punkt uns alle betrifft:
Ein Blick in den Musikunterricht an etlichen Schulen zeigt, wo der Hase im Pfeffer liegt: Da wird wochenlang der „Cup Song“ (…) eingeübt, damit am Tag der offenen Tür etwas auf die Bühne gebracht werden kann. Da werden Geräusche mit dem Smartphone aufgenommen und in wochenlanger Tüftelarbeit daraus Geräuschcollagen erstellt. Da werden Besen gekauft und Monate darauf verwendet, eine „Stomp-Performance“ auf die Bretter, die die Welt bedeuten, zu bringen. Da wird von August an ein Weihnachtssingspiel (…) eingeübt und die Kostüme werden auch gleich noch im Musikunterricht (!) geschneidert – denn Mitte Dezember steht das jährliche Weihnachtskonzert an und natürlich muss das Programm gefüllt werden
Fragen, die mir so ähnlich schon seit langer Zeit im Geiste schwirren und die ich mir auch nicht befriedigend beantworten kann.
Sebastian meckert aber nicht nur, er hat auch Visionen und Tipps. Denn – und da sind wir uns einig – egal wer was tut: Das große Ziel kann doch durchaus im Auge behalten werden:
Wie wäre es, wenn zusätzlich zum Einüben des Cup-Songs auch über Melodie- und Rhythmuspatterns gesprochen würde und die Schülerinnen und Schüler am Ende vielleicht sogar eigene Rhythmen in klassischer Notation aufschrieben und – natürlich mit ihren Bechern – einübten?
Und da, mein Lieber, bin ich mir sehr sicher, dass dies zumindest in einigen mir bekannte Grundschulen geschieht.
Wir bleiben dran – an allen Ecken, alter Freund!