anytune für den Musiklehrer

anytune für den Musiklehrer oder: die eierlegende Wollmilchsau

10 Versionen zu gewinnen!

anytune ist – so schrieb es Sebastian ja schon an dieser Stelle – etwas wie eine Art „Schweizer Taschenmesser“ zum Üben oder wenn es darum ginge, zu vorliegenden Musikstücken mit dem eigenen Instrument mitzuspielen. Für mich ist es noch ein bisschen mehr, da ich die Fähigkeiten dieser App vor allem zum Nach- bzw. reduzierten Arrangieren von Stücken brauche. Wie spielt noch mal der Bass? Was macht der Schlagzeuger im Break? Ist das jetzt ein Synthesizer oder eine Gitarre? Um solche Dinge herauszufinden, muss die Musikdatei langsamer abgespielt werden. Im Idealfall kann ich bestimmte Frequenzen herausfiltern. Und all das – und noch ein bisschen mehr – kann anytune.

 

Über die Funktionen von anytune kann man anhand zahlreicher youtube-Tutorials oder auch mithilfe des hauseigenen Schnell-Start-Videos informieren. Ich möchte dies hier unter dem Aspekt des Einsatzes im bzw. für den Musikunterricht tun.

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Musik verlangsamen

Hierzu werden Musikdateien via drag and drop in die Applikation gezogen (sie können natürlich auch traditionell importiert werden). Mithilfe der Plus- und Minustasten (rot eingekreist) lässt sich dann in Echtzeit die Musik verlangsamen und auch beschleunigen. Die Tonhöhe ändert sich dabei nicht! Dies lässt sich bereichernd einsetzen, um

– Musikstücke für das Üben bzw. für den Mitspielsatz in verschiedenen Tempi vorzubereiten

– Musikstücke genauer zu analysieren bzw. analysieren zu lassen

 

Musik transponieren

Die Vorgehensweise entspricht der gleichen wie oben; allerdings werden hier die Schalter „b“ zum Senken bzw. „#“ zum Anheben der Tonhöhe (orange eingekreist) verwendet. Auch dies kann die App in Echtzeit ohne nennenswerte Einbußen in der Qualität. Somit lässt sich das, was andere Programme i.d. Regel nur gemeinsam können (wenn höher, dann auch schneller bzw. wenn langsamer, dann auch tiefer) in zwei voneinander getrennten Arbeitsschritten durchführen. Auch solch einen Arbeitsschritt kann man im Musikunterricht gut gebrauchen, um

– Musikstücke für das Üben bzw. für den Mitspielsatz zu transponieren

– Musikstücke für die Analyse zu transponieren

 

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Frequenzen filtern

Wenngleich diese Funktion auch von anderen Applikationen her bekannt ist, bereichert sie anytune sinnvoll. Mithilfe spezieller Equilizer-Voreinstellungen (grün eingekreist, dann lila, somit öffnet sich das Dialogfeld in der Mitte) werden gewisse Frequenzen angehoben bzw. gesenkt, so dass Instrumente in ihren spezifischem Klangspektrum ein wenig in Vorschein treten. Das klappt bei manchen (wie Bass oder Schlagzeug) richtig gut; bei anderen wiederum tritt – wie zu erwarten – hilft dieser Effekt zumindest, um bestimmte Bereiche wesentlich deutlicher zu vernehmen. Dieser Effekt bereichert die Planung und Durchführung von Musikunterricht beim

– Heraushören bestimmter Parts (etwa beim Arrangieren)

– Herausstellen bestimmter Parts (etwa in Analyseaufgaben)

 

Loops erstellen

Auch hierfür hat man ja bereits das ein oder andere Programm kennen gelernt – die Integration in eine App macht anytune aber dadurch besonders attraktiv. Beim Loopen wird ein vorher eingestellter Bereich automatisch unendlich oft wiederholt. Hierdurch ergeben sich viele Situationen, in denen die App eingesetzt werden kann:

– Abspielen eines Beats (zum Rap oder zum Üben)

– Abspielen bestimmter Bereiche (Refrain, Strophe oder Bridge) zum Üben oder Analysieren

– Abspielen einer Audiodatei in der Live-Performance (etwa Geräusche, einzelne Sequenzen etc.)

 

Taggen

Mit dieser Funktion lassen sich sogenannte „Marker“ setzen, um bestimmte Bereiche der Musikdatei sichtbar zu machen. Diese Funktion ist nützlich, um

– Bereiche hör- und sichtbar zu machen

– Einsätze zu verdeutlichen

– bestimmte Stellen im Musikstück schnell zu finden bzw. abzuspielen

 

One more thing

Ich habe diese Funktion erst nicht gefunden und bin dann erst über Sebastians Eintrag darüber gestoßen. Er schrieb:

Eher durch Zufall bin ich auf die Funktion gestoßen, die es ermöglicht, unterschiedlichen Tag-Positionen z.B. Verzögerungen oder Tempo- und Tonhöheveränderungen zuzuweisen. Konkret bedeutet dies, dass Stellen im Lied markiert werden können, ab denen die Tonhöhe z.B. um einen Halbton geändert wird, bis an einer weiteren Stelle dann die Tonhöhe wieder normal verläuft. Zum Beispiel um den letzten Refrain eines Stückes zu erhöhen. Es ist aber auch möglich, vor solchen Markern Pausen einzufügen. So kann ein längeres Hörbeispiel automatisch mit Pausen versehen werden, so dass z.B. vor dem Einsetzen der Bridge automatisch 30 Sekunden Pause eingehalten werden, um zum Beispiel einen Arbeitsauftrag erledigen zu lassen, etc.

 

Ein in meinen Augen äußerst interessanter Mehrwert für den Musikunterricht.

 

Insofern kann ich wirklich und guten Gewissens jedem Musiklehrer, der gerne den Rechner oder das iPad – anytune gibt es auch in einer OS-Version – einsetzt dieses Programm empfehlen. Es kann viele Dinge, die andere Apps wie beispielsweise audacity auch können – nur wesentlich bedienungsfreundlicher und leistungsstärker. Gerade im Bereich „Tonhöhe“ und „Tempo“ ist anytune m.E. deutlich (!) audacity überlegen – zumal das hier auch in Echtzeit richtig gut gelingt.

 

Und weil’s so schön ist, wird’s verschenkt! 10 mal die iOS-Version.

 

Einfach hier einen netten Kommentar hinterlassen und schreiben, was euch an der App gut gefällt bzw. wo ihr sie im Unterricht gut einsetzen könntet. Die Kommentarfunktion wird dann am Freitag, den 13.02. (ein gutes Datum!) geschlossen – dann wird verlost! Viel Glück!