Spiele mit Stimmausdruck

Spiele mit Stimmausdruck
Hierbei liegt ein Hauptaugenmerk im facettenreichen Spiel mit der Sprache und deren Ausdrucksmöglichkeiten:

Smalltalk
Hierbei bewegen sich alle Schüler frei durch den Raum. Wenn man sich begegnet, begrüßt man sich in der Form, die der Spielleiter vorher zugerufen hat (etwa: Industrielle, alte Schulfreunde, Betrunkene, Pfarrer, zwei Nachbarn, die sich nicht leiden können usw.) wichtig ist: Es soll keine flüchtige Begrüßung sein, sondern vielmehr soll ein belangloser „smalltalk“ rollenspezifisch angespielt werden.

Eine Variante besteht darin, dass jeder Schüler sich nunmehr auf einen Charakter beschränkt. Nun trifft der Pfarrer auf den Rapper, der Industrielle auf den Penner, der Fußballfan auf den Dirigenten usw. Auch hierbei soll der Aspekt des belanglosen Gespräches (jeder allerdings rollenadäquat!) im Vordergrund stehen.

Die wütende Speisekarte
Auch hierbei handelt es sich ursprünglich – wie so oft – um eine Schauspielübung, bei der ein Nachteil darin besteht, dass hier immer nur ein bis zwei Schüler etwas vorspielen und die anderen zuschauen müssen; trotzdem bereitet sie viel Freude und erweitert das Gefühl für sprachlichen Ausdruck:

Aus einem Stapel Kärtchen, auf welchen Gefühlsausdrücke wie traurig, lustig, verärgert, angewidert etc. stehen, ziehen der oder die Spieler den „Charakter“ für ihr „Stück“, das in Form einer Speisekarte (einer Bedienungsanleitung oder eines Mathebuches) vorliegt.

Dieser Sachtext soll nun – je nach vorgegebenem Ausdruck – vorgetragen werden.

Hohe Töchter – Gassenbuben – Hohe Söhne – Gassenmädchen
Dieses Spiel kann auch als Einführung zu einer Liederarbeitung verwendet werden:

Ein Text wird zunächst von den Jungen in „Gassenbubenmanier“ und anschließend von den Mädchen im Stil der „Hohen Töchter“ vorgetragen. Hiernach soll gewechselt werden, so dass die Jungen „vornehm“ und die Mädchen „derb“ lesen.

‚Auch hier lassen sich vielerlei Varianten bzgl. der Charaktere (siehe „smalltalk“) einbauen; meist bringen die Schüler eigene Ideen mit.

Hühnersprache/Löffelsprache
Dieser „Kinderspielklassiker“ (auch Räubersprache genannt) begeistert nach wie vor und kann auch unter stimmbildnerischen Aspekt durchgeführt werden:

Jeder Silbe wird ihrem Endvokal entsprechend die Endung „h-,d-,f-“ angehängt, so dass das Wort „Zimmer“ in „Zi-hi-di-fi-mer-her-der-fer“ zerlegt wird. In Komplexen Sätzen verlangt es ungeheuere Konzentration: O-ho-do-fo ha-ha-da-fa-ben-hen-den-fen Sie-hie-die-fie das-has-das-fas gleich-heich-deich-feich le-he-de-fe-sen-hen-den-fen kön-hön-dön-fön-nen-hen-den-fen?