Charles Ives – „The Fourth Of July“
Charles Ives – „The Fourth Of July“
Der Independence Day ist in Amerika einer der wichtigsten Feiertage, erinnert er doch an die Unterzeichnung der Unabhängigkeitserklärung vom 4. Juli 1776.
Der amerikanische Komponist Charles Ives hat diesem Tag ein besonders bekennswertes Denkmal mit seinen Holidays Symphoniesdurch „The Fourth of July“ (neben „Washington‘s Birthday“, „Decoration Day“ und „Thanksgiving and Forefather‘s Day“), gesetzt, indem er eine Klangcollage der besonderen Art erstellt hat:
Er erzeugte ein Bild, in dem zwei musizierende Kapellen an einem Beobachter vorbei marschierten, versteckte kleine Sequenzen wie „Columbia, the Gem of the Ocean“, „Battle Hymn of the Republic“ (Glory Halleluja) oder „Yankee Doodle“, die er in einen zwar atonalen und arhythmischen aber dennoch äußerst interessanten und nachvollziehbaren Klangteppich einwob.
Das Stück lässt sich auf YouTube hören. Um die Musik aus einem solchen Link zu extrahieren, bietet die Seite kickyoutube.com die schnellste und effektivste Hilfe. Hierzu setzt man im Browser vor das Wort youtube (also direkt hinter www.) einfach den Begriff „kick“ (ohne Anführungszeichen), womit der Link zur entsprechenden Seite geöffnet wird, wo entsprechende Konvertierungsmöglichkeiten (von *.mp4 über +:flv bis *.mp3) geboten werden.
Die Seite keepingscore, ein äußerst interessantes Projekt des San Francisco Symphony Orchestra und eine unglaublich bereichernde Quelle für Musiklehrer, bietet neben einem erklärenden Video einen sehr gut animierten Einblick mit Hörbeispielen in die Partitur, was vor allem in höheren Klassen von Interesse sein kann.
Im Bereich „Fathers Experiments“ wird Ives Kompositionstechnik anhand einer animierten Grafik mit Musik erklärt, an der die Schüler das Klangexperiment nachvollziehen können.
Letztlich lässt sich ein ähnliches Sounddesign im Musikunterricht erstellen, indem zwei (oder mehrere) musizierende Gruppen an einer Beobachtergruppe vorbeimarschieren. Da diese Form des Spielens und Singens sehr viel Konzentration und Musikalität abverlangt (man darf sich nicht irritieren lassen, muss auf seine Gruppe achten, ohne Rhythmus oder Tonart der anderen Gruppe zu übernehmen), lässt sich die Grundidee einfacher weiterspinnen, indem man beispielsweise ein quodlibet (in diesem Fall eine aus I-vi-ii-V – Turnarounds bestehendes Quodlibet mit „Les anges dans nos compagnes“, „I like the flowers“, „Sur le pont d’Avignon“ und „Zwei kleine Wölfe“, welches sich beliebig weiter- bzw. so ähnlich arrangieren lässt) aus verschiedenen Richtungen startet, die aneinander vorbeimarschieren.
Dies lässt sich choreographieren und sogar im Rahmen einer Feierstunde äußerst wirksam aufführen, etwa derart, dass die unterschiedichen Gruppen aus verschiedenen Ecken des Raumes durch das Publikum marschieren und somit jeder Hörer seine eigene Bühne bietet.
Selbstverständlich lässt sich das Projekt auch in einem Audio-Editor nachstellen, bearbeiten bzw. kann man in ähnlicher Art experimentell vorgehen.