Von der Kunst des Vortragens

Von der Kunst des Vortragens
Irgendwie ist da schon ein wenig Wehmut mit bei, wenn man heutzutage einen Vortrag mit Overheadfolien als „oldschool“ bezeichnet. Nichtsdestotrotz lernt man in Prof. Schulz von Thuns Abschiedsvorlesung „… was ich noch zu sagen hätte“, wie ein guter Vortrag ohne Übergänge, ohne vielfarbige Folien, ohne Geräusche und die obligatorische Fernbedienung funktioniert – und dies auf allerhöchstem Niveau!

Begeisterungsfähigkeit, Gehaltsfülle gepaart mit höchstem Unterhaltungswert sind mitunter Dinge, die man, so man darauf einen Wert legt, lernen könnte – in diesem Fall ist es allerdings Wesen.

Was diesen Vortrag, die Art zu erklären, zu unterhalten, zu berichten und dabei gleichzeitig zu reflektieren auszeichnet, ist m.E. mehr als Technik, mehr als der Verzicht auf Multimediapräsentation und großes Blendwerk: Es war ein unglaublich bereichernder Bericht aus einem Teil der Arbeit eines Menschens, bei dem immer wieder der Tenor zu hören ist: Liebe zum Menschen.

Dieser Vortrag ist ein Lehrstück für jeden Menschen, der in der Lehre tätig ist und ein Wegweiser für jeden Lehrenden, seine Zielgruppe derart zu erreichen, dass man vielleicht den Hauptsinn des Lebens anpeilt, nämlich etwas weiter zu geben, was sich dann entwickeln möge, um dann im besten Fall weitergegeben zu werden.