MIDI-Files bearbeiten (Bolero)
MIDI-Files handlungsorientiert bearbeiten (Bolero)
Die Arbeit mit MIDI-files kann als „Hörhilfe“ benutzt werden. Komplexe Abläufe in der Musik optisch dargestellt werden und somit das Gehörte visualisieren.
Hierdurch werden musikalische Gestaltungsmittel und Formprinzipien wesentlich besser nachvollziehbar und können „handlungsorientiert“ analysiert und bearbeitet werden.
Bislang waren die einzelnen MIDI-Spuren lediglich als farbige Balken erkennbar. Zerschneidet man sie an den Pausenstellen, so ist erkennbar, welches Instrument wann spielt.
Als Beispiel hierfür ist das Midi-File von Ravels Bolero geeignet, welches man unter www.classicalarchives.com finden kann. Beim Importieren erscheint das gewohnte Bild, welches nun vergrößert (gezoomt) werden soll.
Hierfür klickt man unten rechts (neben den Pfeilen) auf die Zoombalken. Die untere Schaltfläche verlängert die Spur, die obere verbreitert sie.
Anschließend sieht das Arrangement beispielsweise so aus:
Mit Hilfe der Schere kann man nun die Pausen der einzelnen Stimmen herausschneiden. Hierfür werden zunächst die Schere und dann die entsprechende Spur angeklickt. Nun die Maustaste gedrückt halten und an die gewünschte Position schieben. Hier ist nun der Schnitt erkennbar.
Sollen mehrere Spuren an der gleichen Stelle geschnitten werden, müssen diese zunächst selektiert werden.
Hierfür wieder den Pfeil anklicken und mit gehaltener Shift-Taste (Umschalt-Taste) alle Spuren anklicken, die selektiert werden sollen.
Anschließend wiederum die Schere anklicken und an die gewünschte Position führen; es ergibt sich ein gleichmäßiger Schnitt.
Versehentlich „falsch“ geschnittene Sequenzen lassen sich mit der Klebetube wieder reparieren. Hierfür die „Klebetube“ ankleben und mit gehaltener Shift-Taste die beiden Sequenzen separieren anklicken.
Nun sollte in allen Spuren vor und nach den gespielten Melodiesequenzen geschnitten werden. Dies erscheint zwar auf den ersten Blick etwas mühselig, erfahrungsgemäß macht es allerdings Schülern sehr viel Freude, „ihr Werk“ derart zu „bearbeiten“…
Die weißen Felder werden anschließend mit dem Radiergummi gelöscht (Radiergummi anklicken, anschließend auf die weißen Felder klicken). Allerdings sollte man vorher genauestens kontrollieren, ob nicht versehentlich ein Schnitt übersehen wurde; andernfalls löscht man eine ganze Sequenz!
Ist das gesamte Arrangement „geschnitten“, kann man wieder in die ursprüngliche Ansicht zoomen und gegebenenfalls verkleinern.
Nun ist das Arrangement etwas übersichtlicher:
Wichtig ist, dass das kleine Männchen oben links am Bildschirmrand aktiviert ist (blau) denn hiermit „wandert“ der Bildschirm beim Abspielen der Musik mit.
Nun ist sichtbar, wann welches Instrument einsetzt, bzw. Pause hat.
Mit dem Befehl „Spur/Objektfarben“ können nun einzelne Sequenzen oder Stimmen neu eingefärbt werden. Entweder kann man jedem Instrument eine bestimmte oder dem wiederkehrenden Thema die gleiche Farbe zuordnen, so dass erkennbar ist, wann welches Instrument die Melodie spielt.
Natürlich darf man nicht erwarten, dass dieses Stück wie der „Bolero“ klingt; es bleiben Midi-Dateien, die – je nach Soundkarte – entsprechend klingen.
Die Instrumentierung entspricht zwar jetzt dem Werk, allerdings kann die Lautstärke stellenweise unangenehm bzw. zu aufdringlich sein. Logic fun © bietet hier die Möglichkeit, das Midifile wie in einem Tonstudio zu mischen.
Hierfür muss das Mischpult („Fenster/Mischer öffnen“) geöffnet werden.
Bei der Voreinstellung dieses Midi-Files sind alle Instrumente auf maximale Lautstärke gesetzt. Nun kann man – als Dirigent – mit der Dynamik spielen und variieren:
Hierzu wird der Kanalfader wie beim Mischpult angeklickt und nach oben bzw. unten geschoben.
Je nach Soundkarte können den einzelnen Instrumenten noch Hall (Reverb) oder Chorus (hiermit klingt der Sound etwas voller) beigemischt werden.