Fächerübergreifendes Prinzip

Fächerübergreifendes Prinzip
Was im Primarbereich quasi als Standard betrachtet werden kann, wächst im Sekundarbereich zunehmend: das fächerübergreifende Prinzip.

Das fachvernetzte Arbeiten stellt einen großen Stellenwert im ganzheitlichen Lernen dar. Um dem hintangestellten Arbeiten („… und in Musik wird dazu dann ein Lied gesungen oder irgendeine schöne Regenmusik gehört …“) entgegenzuwirken, müssen auch vom Musikunterricht Impulse ausgehen, denn Musik kann nicht als „Additum nur um des Mitwirkens Willens“ verstanden werden.

In der Liederarbeitung und –gestaltung liegt die Kooperation mit den Fächern Deutsch bzw. Fremdsprache und Bildende Kunst auf der Hand; darüber hinaus bietet sich die Zusammenarbeit mit Religion/Ethik und Gesellschaftskunde an.
Fächerübergreifendes Arbeiten ist dann äußerst sinnvoll bzw. effektiv, wenn der Unterrichtsgegenstand in den verschiedenen Fächern auch behandelt wird bzw. dort zur Sprache kommt.

So hat zwar die Arbeit am Liedtext (Adaptieren, Weiterschreiben, Ergänzen, Neuschreiben etc.) durchaus fächerübergreifenden Charakter (ebenso wie das Gestalten von Bildern, Plakatwänden, Bühnenteilen usw.), bleiben allerdings oft in der Isolation des Musikunterrichts und werden nur dort beleuchtet.

Konsequentes fachvernetztes Arbeiten setzt allerdings voraus, dass der Unterrichtsgegenstand in die einzelnen Fächer exportiert und dort fachspezifisch weiterverarbeitet wird.

So ist es durchaus möglich, einen Liedtext im Musikunterricht aus der Deutschlehrerperspektive zu behandeln. Sinnvoll – und im Keim der Sache stimmlich – wird es allerdings erst dann, wenn das Sujet dann explizit in den Deutschunterricht fließt.

Diese Arbeitsform setzt ein hohes Maß an Kooperationsbereitschaft und –fähigkeit voraus. Dort, wo allerdings Grenzen klar gesteckt sind, wo „jeder sein“ Gebiet für sich umreißt, ist es durchaus möglich, produkt- und prozessbezogen ganzheitlich orientiert zu arbeiten.

Oft zeigen sich die Kollegen anderer Fächer an solchen Projekten gegenüber sehr offen (andere wiederum nicht …) und meist bedarf es nur einer kleinen Umstellung im Arbeitsplan. Das Ergebnis einer solchen „Koproduktion“ zeigt allerdings immer wieder, wie „anders“ Schüler unter solchen Gegebenheiten arbeiten.