Vorspielen

Vorspielen
Dieses Verfahren kann entweder über reines Tonsilbensingen („no“ oder „lu“) oder über den zuvor rhythmisch gesprochenen Text erfolgen.

Hierbei verzichtet der Lehrer bewusst auf das Vorsingen und lässt die Schüler bei der Liederarbeitung quasi „allein“. Es fördert sowohl die Konzentration, das Gehör und somit musikalische Auffassungsfähigkeit als auch den Mut, zu singen und auch mal etwas falsch zu machen.

Man sollte hier ruhig einmal mit verschiedensten Instrumenten experimentiert werden; es ist jedes Mal faszinierend, dass bestimmte Schüler Melodien eher über das Xylophon übernehmen können, während andere sich eher durch Klavier, Blockflöte oder Melodica „angesprochen“ fühlen.

Diese Form der Liederarbeitung lässt sich dann noch durch zahlreiche Varianten ergänzen, die zur „Liederarbeitung und Notenlehre – nebenbei“ führen, um somit den Übergang vom Lehrerzentrierten zum entdecken-lassenden-Lernen gewissermaßen fließend zu gestalten:

stop-and-go
Das Lied wird vorgespielt und an einer beliebigen Stelle abgebrochen. Die Schüler sollen das dazugehörige Wort, die Tonsilbe oder – bei der Arbeit mit Notenbild – den passenden Ton nennen.

Variante: Ton, Silbe bzw. Wort des Vorgängers, des Nachfolgers, des Vorvorgängers, des dritten Nachfolgers usw.

Falschspieler
Beim Vorspielen wird an einer beliebigen Stelle ein Fehler gespielt. Die Schüler sollen Wort oder Silbe nennen, den richtigen Ton nennen oder – im Idealfall – ihn richtig vorsingen.

Es lassen sich die gleichen Varianten wie oben einbauen.

Verlängerung und Verkürzung
Das Lied wird vorgespielt und an einer beliebigen Stelle rhythmisch verlängert oder verkürzt. Die Schüler nennen das Wort, die Silbe, die Töne oder singen (sprechen, klatschen) den korrekten Rhythmus vor.

Überspringen
An einer beliebigen Stelle werden ein oder mehrere Töne übersprungen (was oft eine Verschiebung des Rhythmus’ mit sich bringt) oder durch Pausen ersetzt. Die Schüler benennen die entsprechende Stelle und korrigieren sie.

Mittendrin
Ein Lied wird „mittendrin“ angespielt. Die Schüler suchen die entsprechenden Stellen, benennen Wort, Silbe oder Ton, benennen Vorgänger, Nachfolger, usw. oder singen den Ton des „richtigen“ Anfangs.

Kreuz und quer
Drei bis vier Takte aus einem Lied werden in beliebiger Reihenfolge vorgespielt. Die Schüler benennen diese.

Von hinten nach vorne
Sämtliche Spiele lassen sich in umgekehrter Reihenfolge spielen, so dass von hinten nach vorne vorgespielt wird, was die Konzentration nochmals zusätzlich fördert.