Über graphische Notation

Über graphische Notation
Eine weitere Art der Liederarbeitung zielt auf die Kreativität der Schüler und im weiteren Sinne auf die Anbahnung des „Vom-Blatt-Singens“.

graphische_notation_1Im Primarbereich arbeitet man bei Klanggeschichten, Hörbeispielen etc. gerne mit vereinfachten Formen der graphischen Notation. In der Regel geschieht dies so, dass einem Klangereignis ein gewisses Bild bzw. einem Melodieverlauf eine Bildfolge zugeordnet wird. Somit wird „Gehörtes“ bzw. „Gesungenes oder Gespieltes“ in eine freie Form der Notation umgesetzt. Die Umkehrung dieses Ablaufes, nämlich das Umsetzen eines Bildes in eine Melodie, kann eine interessante Liederarbeitung bewirken.

Ausgehend von einem „eindeutigen Liedbild“ (nicht alle Lieder sind hierfür geeignet) wird versucht, die Melodie zu erkennen.

Eine Hauptvoraussetzung hierfür ist, dass die Klasse gerne und „frei“ (d.h. sie trauen sich!) singt. Diese Form kann anfangs im Plenum (also „frontal“) später in Gruppen- bzw. Partnerarbeit durchgeführt werden und es ist sehr interessant, zu welchen Ergebnissen die Schüler kommen, da sie sich oft sehr ähneln bzw. nahezu identisch sind. In der Regel sind Schüler recht früh in der Lage, ihnen „vom Hörensagen“ bekannte Lieder „vom Blatt“ zu singen.

graphische_notation_2Die Wahl der graphischen Darstellung kann hier frei gewählt werden. Wichtig ist lediglich, dass das Repertoire an graphischen Symbolen aufeinander aufbaut und sich ergänzt bzw. im Laufe der Zeit differenziert wird. Darüber hinaus kann diese Form anfangs durch Piktogramme ergänzt werden, so dass zunächst nur bestimmte Notenwerte eingeführt und im Laufe der Zeit erweitert werden.

Hiervon ausgehend kann dann im Laufe der Zeit die graphische Notation durch traditionelle ersetzt werden, so dass sich der Übergang fließend gestaltet. Ein solches „Reizbild“ ermuntert stets zum Überlegen, Vermuten und Experimentieren.

graphische_notation_3Um das von Jugendlichen oft als „kindliches Element“ Empfundene dieser Form für die höheren Stufen zu entfernen, bietet es sich hier an, über den „Key-Editor“ von sog. Sequenzer-programmen eine ähnliche Form der graphischen Notation darzustellen. Zwar ist diese Form absolut identisch mit der vorherigen, allerdings stellt sie einen äußerst großen Motivationsfaktor dar, welcher das Interesse älterer Schüler weckt.